Ein Horrorgeburtstag
Das rötlich leuchtende Feuer der Fackel erhellte Annabells Gesicht. Die anderen laut gestikulierenden Kinder nahmen wie Annabell an der zu ihrem Geburtstag stattfindenden Fackelwanderung durch die Alpen teil. Sie starrte wie gebannt auf das Feuer der Fackel. Plötzlich war in den Flammen ein Gesicht zu erkennen. Das Augenlose und mit tiefen Falten durchzogene Gesicht sagte mit rauer Stimme: „Wenn du um 10 Uhr nicht zu Hause bist, werden dir schreckliche Dinge widerfahren!“ Annabell schrie auf. Alle drehten sich zu ihr um, sie blickte in erstaunte und erschrockene Gesichter. „Ich bin nur ausgerutscht“, stammelte Annabell. Während die Anderen schon weitergingen, vergewisserte sie sich, dass das hässliche Gesicht aus den Flammen verschwunden war. Beruhigt ging auch sie weiter. Nach etwa 10 Minuten tauchte das Gesicht wieder auf, jetzt mit Blut bespritzt. Schon wieder röchelte es die gleiche Botschaft. Erschrocken warf Annabell die Fackel auf den kalten Asphalt. Es war jetzt 10 Uhr! Sie blickte auf, vor ihr lag das Kanzelwandhaus. Etwas beruhigter eilte sie in ihr Zimmer und legte sich in ihr Bett.
Durch ein leises Röcheln neben ihrem Bett wurde sie aus ihren sanften Träumen gerissen. Erschrocken riss sie die Augen auf. Niemand war im Zimmer außer der Mann den sie Stunden zuvor in der Fackel sah. Annabell sprang aus ihrem Bett und eilte zur Tür. Auf einmal waren viele Männer mit dem gleichen gruseligen Gesicht auf dem Flur. Annabell wurde ohnmächtig.
Als Annabell wieder aufwachte, stand sie auf einer endlos scheinenden Klippe. Um sie herum schwebten die ihr all zu bekannten Männer. Sie rissen ihre Mäuler auf und schrieen: „Happy Birthday!“
Gez.: Roman und Lukas